Schwerpunkte der Therapie sind:
* die Bewusstmachung von Kognitionen
* die Überprüfung von Kognitionen und Schlussfolgerungen auf ihre
Angemessenheit
* die Korrektur von irrationalen Einstellungen
* Transfer der korrigierten Einstellungen ins konkrete Verhalten
Die Kognitive Therapie stellt somit die aktive Gestaltung des Wahrnehmungsprozesses in den Vordergrund. Nicht die objektive Realität, sondern die subjektive Sicht der Dinge, also die Wahrnehmungsselektion und die Wahrnehmungsbewertung, sind entscheidend für das Verhalten. Affekt und Verhalten sind weitgehend von der Art bestimmt, wie der Mensch die Welt strukturiert.
Kognitionsorientierte Verfahren sollen dazu dienen, eine langfristige kognitive
Umstrukturierung zu erreichen: negative Kognitionen sollen durch rationalere
ersetzt werden, was zu aktiverem, kompetenterem Verhalten führen soll.
Zu den kognitionsorientierten Verfahren geh ören:
* Sammeln und Aufzeichnen automatischer Gedanken
* Zweispaltentechnik: Argumentieren gegen automatische Gedanken
* Erkennen von Mustern kognitiver Verzerrungen
* Realitätstesten: Testen der Kognitionen
* Umattribution: Trennung der Verantwortlichkeiten
* Entkatastrophisieren
* Aufbau von Erwartungen
Kognitive
(und kognitiv-behaviorale) Modelle der Psychotherapie sind heute „hype“ und
"modern",
und das an den Universitäten
und Forschungsinstitutionen mit Abstand weitverbreitetste Modell.
Bei
den Kognitivisten geht es darum, Inhalt und Form des menschlichen Denkens
zu verstehen und zu verändern.
Ausgangspunkt ist die Computer-Analogie:
nach streng kausalen Prinzipien wirkt das in verschiedenen Gedächtnissen
gespeicherte Wissen (=Software) auf den Organismus und sein Verhalten
(=Hardware) ein. Die Verarbeitung der Information selbst erfolgt nach
formalen Algorithmen, deren Erforschung das Ziel der Kognitiven Psychologie
ist. Es besteht wenig Interesse an Verhalten oder Handeln (Computer handeln
nicht, sie funktionieren automatisch nach Programmen entsprechend den
Zielen des Benützers), ebensowenig an Gefühlen und bewussten
Repräsentationen (Computer haben keine). Kurz: "Der Mensch,
eine durch Emotionen und Motive gestörte Datenverarbeitungsmaschine!" (von
Cranach). Allerdings ist zu sagen, dass kognitive Zugänge und Interventionen
heute auch in anderen Methoden (Integrative Therapie, etc.) (zumindest
bei erfahrenen Psychotherapeuten) durchaus zum Standard-Interventions-Repertoire
gehören.
Kritik:
Kognitionen sind unbestritten ein wichtiger TEIL des menschlichen
Lebens-, Beziehungsführungs- und Wahrnehmungsprozesses.
Die "Kognitivisten" scheinen nur diesen Aspekt zu sehen und zu beachten.
Daher ist dieses Modell - auch wenn es viele nützlichen "Tools" und
Erkenntnisse hervorgebracht hat - beschränkt.
Ich möchte dies gerne anhand des folgenden Beispiels zeigen:
Eine Klinik z.B. schreibt: "...die Grundidee der kognitiven
Psychologie ist sehr gut bestätigt: Die
Art und Weise, wie wir die Dinge wahrnehmen, auffassen und bewerten,
hat großen Einfluss auf unser Befinden und unser Verhalten. Nicht
das objektive Ereignis, sondern meine Deutung des Ereignisses bestimmt,
wie
ich auf das Ereignis reagiere. In Bezug auf unsere Stimmung ist uns dieser
Zusammenhang aus dem Alltag bestens vertraut: positiv bewertete Ereignisse
("Mein Glas ist noch halb voll") heben die Stimmung, negativ bewertete
( "Mein
Glas ist schon halb leer") bewirken das Gegenteil."
Dazu ist zu sagen: Ja, diese "Grundidee" hat etwas. Der erläuterte
Mechanismus von der "Art und Weise, wie wir die Dinge wahrnehmen, auffassen
und bewerten..", und ihr großer Einfluss auf unser
Befinden und unser Verhalten ist EIN wichtiger und nie bestrittener
Aspekt.
"Was liegt solchen
Bewertungen zugrunde? Es ist – so lautet die Antwort – das
kognitive System, die Grundannahmen, Lebenspläne und Schemata der
Person, die ihr Denken und damit auch ihr Fühlen und Handeln steuern."
Dazu ist zu sagen: Ja, diesen Bewertungen liegt unter anderem auch
das kognitive System zugrunde. Allerdings ist das genannte "kognitive
System" nicht die einzige Grundlage von Lebensplänen und Verhalten.
Es ist einfach ein wichtiger Aspekt.
In Diskussionen zum kognitiven Modell der Psychologie und Psychotherapie.
Das Modell ist ein wichtiger Aspekt. Schade dass es die Kognitivisten
zum zentralen und "einzigen" Aspekt menschlichen Lebens und Verarbeitens
machen.
Und schnell wird auch klar, warum die Verbindung von kognitivem Modell
mit dem medizinischen Modell und insbesondere den Herstellern und Verkäufern
der Medikamente immer so schnell klappt...
Beide "Schulen" erlangten in der zwischenzeit hohe Definitionsmacht
........ verkaufen ihre Modelle als letzte Wahrheit... ("Die
Tatsache, dass die modernen antidepressiven Medikamente sehr hilfreich
sind, legt die Vermutung nahe, dass es sich bei Depressionen um Stoffwechselstörungen
im Gehirn handelt"), kommen sich mit ihren Erklärungsmodellen
nicht in die Quere und "wirken schnell".
"Könnte der Grund für den "hype" dieser Methode eventuell auch mit unserem Zeitgeist: "schneller", "effizienter", "Therapiedauer kürzen, um Geld zu sparen" sowie allenfalls auch der guten Kompatibilität mit der "wissenschaftlichen" Schulmedizin (alopathie) und ihrem Grundverständnis "Interventionen gegen das Symtom einzusetzen" zu tun haben?"
"Die Schwächen der kognitiven Modelle / Therapieansätze liegen
einfach darin, dass man im Bereich des Seelischen mit kognitiv-bewußten
Herangehensweisen natürlich nur den bewußten Bereich und dem
ICH zugänglichen Bereich erreicht.
Verletzungen, Kränkungen und Traumas
funken aber aus dem unbewußten und vorbewußten bzw. nicht-ganz-so-bewußten
Bereich ihre Signale und Symptome. Also JENSEITS der bewußten kognitiven
ICH-Leistungen.
So kann man zwar z.B. aus Kränkungen entwickelte Verhaltensweisen und
Glaubenssätze ändern, aber die Kränkung dahinter und die Suche nach einer
"Lösung" besteht weiterhin."
weitere Kritik:
Mythen
der kognitiven Therapie
Marktschreierische Werbung für kognitive
Therapien
"In
wenigen Stunden aus der Welt.
Kognitive Verhaltenstherapie bei Angst, Panikstörungen, Phobien
sowie Zwängen"
Ambulante
kognitive Psychotherapie (Verhaltenstherapie) ist unschlagbar günstig
Gesünder und glücklicher
- durch richtiges Denken
Hauptrichtungen:
Kognitive Therapie
kognitive Verhaltenstherapie
Rational-emotive
Therapie (RET) (Ellison)
Links zu Ausbildungsinstitutionen:
x
Verbände:
Deutscher Fachverband f ür Verhaltenstherapie
Links
Aaron T. Beck in WIKIPEDIA
Albert Ellis in WIKIPEDIA
Kognitive_Therapie in WIKIPEDIA
Online - Texte:
Das
kognitive Ursachen-Modell der Depression - CHRISTOPH-DORNIER-KLINIK
Das
kognitive Therape-Modell der Depression - CHRISTOPH-DORNIER-KLINIK
Einführung
in die kognitive Umstrukturierung
Kognitive
Verfahren – Eine Einführung (TU Dresden,
Inst. f. klin. Psychologie)
Kognitive
Ansätze: Albert Ellis und die Rational-Emotive Therapie
(RET) - TU Dresden, Inst. f. klin. Psychologie)
Kognitive
Ansätze: Beck - Tu Dresden
Kognitive
Ansätze: Kognitive Verhaltensmodifikation (Meichenbaum)
- TU Dresden
Übungen
zur Kognitiven Umstrukturierung
Literatur:
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