ADHS
Was ist ADHS
Definition ADS und ADHS
Häufigkeit
Symptome von ADHS
Diagnose
Ursachen (Hypothesen)
Behandlung von ADHS
Pro und Kontra der medikamentösen Therapie
Verlauf
Vorbeugen
Tipps für den Alltag

Mein Praxisangebot

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Was ist ADS / ADHS?
ADS steht für "Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom", ADHS ist die Abkürzung für "Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung" und bezeichnet im Kern eine neurologisch bedingte Störung, die durch erhebliche Beeinträchtigungen der Konzentration und Daueraufmerksamkeit, durch Störungen der Impulskontrolle und fakultativ durch motorische Hyperaktivität bzw. Unruhe gekennzeichnet ist.

ADHS ist eine obligat im Kindesalter beginnende Verhaltensauffälligkeit und wurde bereits im letzten Jahrhundert vom Frankfurter Psychiater Dr. H. Hoffmann im berühmten "Struwwelpeter" dargestellt. Der englische Kinderarzt hat zu Beginn des Jahrhunderts dieses Krankheitsbild erstmals wissenschaftlich beschrieben und dargestellt, dass die Ursachen nicht in einer schlechten Erziehung oder ungünstigen Umweltbedingungen liegen, sondern eine angeborene Konstitution ist.

Zwischen drei bis neun Prozent aller Kinder leiden an einer Aufmerksamkeitsstörung. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen. Die Begriffe ADS oder ADHS stehen für das so genannte Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom bzw. die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, mit der Mediziner eine besonders starke Aufmerksamkeitsstörung beschreiben. Die Beschwerden treten vom Säuglings- bis ins Erwachsenenalter auf.

Die Ursache der Aufmerksamkeitsstörung ist nach neuesten Forschungsergebnissen eine gestörte Signalübermittlung im Gehirn. Mindestens die Hälfte aller ADHS-Fälle soll genetisch bedingt sein. Das Lebensumfeld, in welchem die betroffenen Kinder aufwachsen, kann diese Anlagen verstärken oder abschwächen; auch Rauchen, Stress und Alkohol während der Schwangerschaft haben einen Einfluss auf die Entstehung der Krankheit.

ADHS-typisch sind eine Konzentrationsschwäche und Impulsivität - mit oder ohne deutlicher Überaktivität - sowie einige begleitende Symptome (gesteigerte Reizbarkeit, Misslaunigkeit bzw. Depression, Vergesslichkeit, Angst, etc.). Meist kann eine Diagnose schon durch die Betrachtung und Befragung des Betroffenen gestellt werden; Gewissheit erhält der Arzt über Zusatzinformationen wichtiger Vertrauenspersonen wie Eltern, Erzieher und Lehrer, durch eine körperliche Untersuchung und neuropsychologische Tests.
Beratungen, Verhaltens- und Psychotherapien sowie Medikamente kommen als Behandlung bei einer Aufmerksamkeitsstörung in Betracht. Manchmal ist eine Therapie nur über wenige Jahre, bei einigen Menschen auch lebenslang erforderlich. Ziel ist es, ein "normales Leben" mit guten sozialen Kontakten, einer qualifizierten Ausbildung und damit eine gute Lebensqualität zu erreichen.

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Definition ADS und ADHS
Die Abkürzungen ADS oder ADHS stehen für das so genannte Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom bzw. die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, mit der Mediziner eine besonders starke Aufmerksamkeitsstörung beschreiben.
Ä ltere Bezeichnungen für das gleiche Krankheitsbild sind unter anderem Frühkindliche leichte Hirnschädigung, Hyperkinetische Störung oder Hyperkinetisches Syndrom (HKS).
Eine Aufmerksamkeitsstörung bezieht sich keineswegs nur auf das Kindesalter. Das Erscheinungsbild ist sehr vielgestaltig; es reicht vom bekannten Zappelphilipp über brav-träumerische Mädchen ("Traumsuse"), depressiv orientierungslose Jugendliche bis hin zum hochbrillanten zerstreuten Professor.
Je nach Krankheitsausprägung wird die ADHS auch in verschiedene Typen unterteilt: in den vorwiegend hyperaktiv-impulsiven Typ, den vorwiegend unaufmerksamen Typ und den kombinierten Typ.
Eine Aufmerksamkeitsstörung wurde im Jahr 1845 das erste Mal von dem Frankfurter Nervenarzt Heinrich Hoffmann in dem Buch "Der Struwwelpeter" literarisch dargestellt. Aber erst im Jahr 1987 erhielt sie ihre heute noch gültige medizinische Bezeichnung: Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
Nach heutiger Auffassung ist ADHS das Resultat einer fehlerhaften Informationsverarbeitung zwischen einzelnen Hirnabschnitten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Nerven-Botenstoff Dopamin.

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Häufigkeit
In allen Ländern, in denen bisher intensive Untersuchungen zur Häufigkeit von Aufmerksamkeitsstörungen durchgeführt wurden, fand man zwischen zwei und 14 Prozent verhaltensauffällige Kinder. Aber auch zahlreiche Erwachsene dürften, oft unerkannt, betroffen sein. In Deutschland ermittelte man im Jahr 2000 bei sechs bis zehn Jahre alten Kindern in 6 Prozent eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
Jungen sind häufiger von einer Aufmerksamkeitsstörung betroffen (ca. neun Prozent) als Mädchen (etwa drei Prozent).
Je nach ADHS-Typen gibt es zudem geschlechter- und altersspezifische Unterschiede. So tritt der vorwiegend hyperaktiv-impulsive Typ bei Jungen fünfmal öfter auf, während die Jungen-Mädchen-Relation beim vorwiegend unaufmerksamen Typ ungefähr 2:1 beträgt. Auffällig ist auch, dass eineiige Zwillinge meist gemeinsam unter einer ADHS leiden.

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Symptome
Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Symptome vor. Es muss nicht sein, dass Sie alle bei Ihrem Kind wiederfinden, aber in einigen werden Sie Ihr Kind sicher wiederfinden:

Motorische Unruhe / Hyperaktivität: Dauernde, eventuell auch nur innere Rastlosigkeit, ziellose Hyperaktivität, kein Stillsitzen, andauernde Zappeligkeit, eventuell verstärkter Rededrang, Nägelknabbern, Bemalen von Hefträndern, Beknabbern von Bleistiften usw.
* Schwierigkeiten still zu sitzen
* Ständiger Bewegungsdrang
Dies macht sich v. a. in strukturierten Situationen bemerkbar, z. B. in der Schule.

Kurze Aufmerksamkeitsspanne
* Mühe mit der Daueraufmerksamkeit
* Schwierigkeiten begonnene Aufgaben oder Spiele zu Ende zu führen
* Leichte Ablenkbarkeit durch äussere Reize

Impulsivität
* Unvorhersehbares, unberechenbares Verhalten (Unfallgefahr!)
* Keine oder eingeschränkte Gedanken- bzw. Ideenkontrolle
* Herausplatzen mit Antworten bevor die Frage zu Ende gestellt wurde
* Störendes Verhalten gegenüber anderen
* Schwierigkeiten bei Wartesituationen

mangelhafte emotionale Steuerung
* zunehmende Selbstwertzerstörung, fehlendes oder übersteigertes Einfühlungsvermögen, mangelndes Realitätsgefühl, Mutlosigkeit, Verleugnung von Schwierigkeiten

Erregbarkeit, Irritierbarkeit
* Frustationsschwelle sehr niedrig
* starke Stimmungsschwankungen, Empfindlichkeit gegenüber Kritik, rasches Weinen,
* Wutausbrüche, Aggressivität

dissoziales Verhalten
* Außenseiter, wenig Freunde, Streitsüchtigkeit, Schlagen und Raufen, "Klassenclown"

Diese Symptome sollten über mindestens sechs Monate hinweg anhalten und sich in unterschiedlichen Lebensbereichen manifestieren.

Bei Säuglingen kann sich ADHS bereits durch unerklärlich lange Schreiphasen, die Ablehnung von Körperkontakten und auffällige Schlafprobleme bemerkbar machen. Kleinkinder sind meist hyperaktiv und unberechenbar in ihrer Handlung bzw. in ihrem Verhalten; es fällt ihnen schwer, beständige Freundschaften aufzubauen. Im Grundschulalter wird die Aufmerksamkeitsstörung sehr offensichtlich: ADHS-Kinder sind wenig aufnahmefähig, zeigen eine Lese-Rechtschreib- und Rechenschwäche, sie stören den Unterricht, sind emotional instabil, "ungeschickt" und mitunter aggressiv.

Beginnt die Pubertät, können ADHS-Erkrankte sehr trotzig , ängstlich, depressiv oder aggressiv werden. Ihnen macht häufig das mangelnde Selbstbewusstsein zu schaffen und sie neigen dazu, sich mit Drogen Zugang zu "neuen" Wahrnehmungen zu verschaffen. Erwachsene mit ADHS-Syndrom haben Mühe, Aufgaben zu organisieren und zu Ende zu bringen. Sie können von Ängsten, Vergesslichkeit, Unbeständigkeit und Depressionen geplagt werden. Häufig suchen sie Zuflucht in Alkohol und anderen Drogen.
Personen mit einer Aufmerksamkeitsstörung fallen allerdings auch durch positive Eigenschaften auf: Sie besitzen häufig eine ausgeprägte künstlerische Kreativität. Sie unterscheiden sich von anderen durch ihren Ideenreichtum und ihre Intelligenz. Meist sind sie überdies begeisterungsfähig, sehr hilfsbereit und gerecht.

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Diagnose
Die Diagnose einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) kann der Arzt vor allem durch die Lebensgeschichte des betroffenen Kinds, Jugendlichen oder Erwachsenen stellen. Hilfreich sind die Aussagen von wichtigen Vertrauenspersonen wie den Eltern (zur Familiensituation, zum Sozial- und Leistungsverhalten, zu Erkrankungen in der Familie, Komplikationen in der Schwangerschaft, usw.).
Um die Diagnose „ADHS“ zu sichern, haben sich psychologische Testverfahren bewährt (z.B. Aufmerksamkeitstests, IQ-Fragebögen). Sie werden auch zur Überprüfung der Therapie angewandt. Objektiver als die Tests sind computergesteuerte Programme, welche die Konzentrationsfähigkeit, die Ablenkbarkeit und das Vermögen, einfache Lernstrategien zu entwickeln, prüfen. Nur sind sie für eine Diagnose nicht immer beweisend.
Neben einer allgemeinen körperlichen Untersuchung wird der Arzt den Betroffenen auf neurologische Auffälligkeiten untersuchen. Bestimmte neurologische und psychiatrische Erkrankungen können mit einem ähnlichen Krankheitsbild verlaufen: Auszuschließen sind z.B. isolierte Lese-Rechtschreib-Schwächen, Epilepsie, Folgeerscheinungen durch Medikamente oder Drogen, Tic-Störungen, Psychosen oder ein Autismus.

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Ursachen (Hypothesen)
Heute wird als Ursache für ADHS eine genetisch bedingte neurobiologische Stoffwechselstörung angenommen, die sich vor allem in Hirnabschnitten befindet, die übergeordnete Steuerungs- und Koordinationsaufgaben in der Informationsverarbeitung des Gehirns haben.

Durch diese Störung kann das Gehirn unwichtige innere und äußere Reize sowie Impulse schlecht hemmen und ausfiltern. Gerade diese Filterfunktion ist sehr wichtig für die Steuerung des Verhaltens. Sie ermöglicht es, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, sich auf eine Sache zu konzentrieren ohne sich durch äußere Reize ablenken zu lassen. Fehlt sie, leidet Ihr Kind an einer "chronischen Reizüberflutung" und einer ungenügenden "inneren Bremse".

Man hat bei ADHS-Betroffenen bestimmte Veränderungen im Gehirn-Stoffwechsel festgestellt: So scheinen die verantwortlichen Überträgerstoffe (Neurotransmitter), vor allem das Dopamin, im Bereich der Schaltstellen von Hirnzellen (Synapsen) nicht optimal zu wirken. Moderne Untersuchungsmethoden, wie z.B. die PET (Positronen-Emissions-Tomographie) des Gehirns haben gezeigt, dass diese Funktionsstörungen vor allem in denjenigen Gehirnabschnitten vorkommen, die für die Aufmerksamkeit, Konzentration und Wahrnehmung, d.h. die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen und Sinneseindrücken verantwortlich sind (Stammganglien und Frontalhirn). Mit PET-Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass diese Hirnareale weniger Sauerstoff und Glukose verbrauchen als die von gesunden Kindern. Außerdem stellten Forscher fest, dass bei Personen mit einer Aufmerksamkeitsstörung der Hirnvorderlappen ("Frontalhirn") verkleinert ist.

Ein Beispiel um Ihnen dies deutlich zu machen: stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Auto durch das wunderschöne Allgäu und hören dabei Ihre Lieblingsmusik im Radio. Sie können sich auf das Autofahren konzentrieren, die Umgebung genießen und bei Ihrem Lieblingssong aus vollem Herzen mitsingen. Geraten Sie allerdings plötzlich in eine gefährliche Situation, wird Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Situation gelenkt. Ihr Filter sorgt dafür, dass alles "Unwichtige" ausgeblendet wird und Ihre gesamte Konzentration für das Autofahren verwendet wird. Diese Steuerungsfunktion können Sie daran erkennen, dass Sie im Nachhinein nicht mehr genau wissen, welcher Song im Gefahrenmoment lief. Bei hyperaktiven Kindern funktioniert dieser Prozess der Ausblendung und der Fokussierung auf das Wesentliche nicht bzw. weniger gut.

Die früher verantwortlich gemachte perinatale Hirnschädigung – "Sauerstoffmangel" bei der Geburt – ist nur selten die Ursache. Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten können eventuell eine bestehende motorische Hyperaktivität verschlimmern, sind aber nicht die hauptsächliche Ursache.

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Behandlung
Nicht jede Aufmerksamkeitsstörung muss gleich und unbedingt behandelt werden. Wichtig ist es, sich mit den behandelnden Ärzten/Kinderärzten und Psychotherapeuten eingehend über die Schwere und das Ausmaß der Störung zu beraten. Eine Behandlung soll spätestens dann begonnen werden, wenn die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu ausgeprägten psychischen und sozialen Beeinträchtigungen führt. Einen genauen Zeitpunkt für den Therapiebeginn gibt es nicht. Er richtet sich immer nach den individuellen Symptomen.

Das Ziel einer ADHS-Therapie ist es, die Symptome wie die Unaufmerksamkeit, die Hyperaktivität und die Impulsivität in den Griff zu bekommen. Eine Behandlung soll dem Betroffen ermöglichen, sozial integriert zu sein, seiner Begabung entsprechend eine Ausbildung zu beendigen und ein genügend stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen. Umgekehrt soll sie vermeiden, dass die Kinder und Jugendlichen zu Schulversagern, Außenseitern oder Drogenabhängigen werden. Eine Heilung der Stoffwechselstörung im Gehirn ist allerdings nicht möglich.

Die Behandlung sollte multimodal sein und auf folgenden Säulen aufgebaut sein

Als viel versprechend hat sich das so genannte Kombinationstraining erwiesen. Dabei beteiligen sich Eltern, Lehrer und die betroffenen Kinder gleichermaßen an den Aktivitäten. Ganz besonders werden regelmäßige und verlässliche Tagesabläufe einstudiert.

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Pro und Kontra der medikamentösen Therapie
Die medikamentöse Therapie wird in den Medien kontrovers diskutiert. Dies rührt sicher daher, dass früher oft Beruhigungsmittel eingesetzt wurden, die einzig und allein das Ziel hatten, das hyperaktive Kind ruhig zu stellen.

Ein wichtiger Bestandteil der multimodalen Therapie bei einer Aufmerksamkeitsstörung sind Medikamente, die in ausgeprägten Fällen zum Einsatz kommen. Sie hemmen die Hyperaktivität des betroffenen Kinds bzw. Jugendlichen soweit, dass die Aufmerksamkeit wieder gesteigert ist, eine Selbststeuerung leichter fällt und auch die Motivation, Leistung zu erbringen, erhöht ist. Ziel der medikamentösen Therapie ist es, die soziale Ausgrenzung zu vermeiden und übrige Therapien (z.B. Logopädie, Ergotherapie) möglich zu machen.

Mittlerweile stehen in Deutschland andere Substanzen zur Verfügung, z. B. Methylphenidat (das in den USA bereits seit 1954 eingesetzt wird). Methylphenidat ist kein Beruhigungsmittel, es handelt sich hier um ein Stimulanz.
Methylphenidat wirkt im Bereich der Synapsen, d.h. der Nervenenden, an denen die Signale übertragen werden. Er verlängert dort die Wirkdauer der Nerven-Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und eventuell auch des Serotonins. Die Funktion dieser bei ADHS nicht optimal wirkenden Neurotransmitter wird damit weitgehend normalisiert. Alternativ zum Methylphenidat kann das DL-Amphetamin gegeben werden.
Die Wirkungen und Nebenwirkungen sind bei beiden Medikamenten gleich. Als mögliche Nebenwirkungen können z.B. fehlender Appetit, Schlafstörungen, Weinerlichkeit, Kopf- oder Bauchschmerzen auftreten. Bei Methylphenidat setzt die Wirkung früher ein als beim DL-Amphetamin, in retardierter Form ist es auch länger wirksam. Auf die Therapie mit diesen so genannten Psychostimulanzien sprechen etwa 70 bis 85 Prozent der ADHS-Erkrankten an.

Das Hirnkann nun Wichtiges wieder eher von Unwichtigem unterscheiden, weil der eingeschaltene Filter ihm die Möglichkeit gibt, Sachen auszublenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Impulsivität nimmt ab, die Konzentrationsfähigkeit zu. Dadurch steigt die schulische Leistungsfähigkeit und sie können eine ihrer Begabung entsprechende Ausbildung genießen.

Unbehandelt führt ADHS in nachgewiesenem Umfang neben der Störung der kindlichen Entwicklung, der Schullaufbahn und der Berufsausbildung zu dissozialem und delinquenten Verhalten mit entsprechenden Folgen für die weitere Lebensgestaltung, an dem unbehandelte Kinder im Erwachsenenalter leiden.

Die medikamentöse Therapie gehört in die Hand eines erfahrenen Arztes. Lassen Sie sich von ihm bezüglich der Medikation beraten. Er wird Ihnen fundierte Informationen geben, wann und in welcher Dosierung das Medikament eingesetzt werden soll. Ebenso wird er Sie über Wirkung und mögliche Nebenwirkungen von Methylphenidat aufklären. Ihre elterliche Unterstützung bei der medikamentösen Therapie ist unbedingt notwendig, denn Sie sind die ersten, die mögliche Nebenwirkungen wie z. B. Gewichts- und Appetitverlust oder Schwierigkeiten beim Einschlafen beobachten. Sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt darüber. Er wird Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und Ihr Kind bestmöglich auf Methylphenidat einstellen, damit die Nebenwirkungen reduziert werden können.

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Verlauf

Es ist wichtig, dass Personen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) konsequent, regelmäßig und langfristig angemessen behandelt und betreut werden. Ansonsten haben viele Betroffene auch im Erwachsenenalter noch Probleme: Bei zehn Prozent der ADHS-Kinder bleibt das Krankheitsbild später vollständig erhalten; 35 Prozent klagen über die Lebensqualität einschränkende Beschwerden; bei den meisten verbleiben Restsymptome.
Manchmal ist eine Behandlung nur über wenige Jahre, bei einigen Menschen auch lebenslang erforderlich. Ziel ist es, ein "normales Leben" mit guten sozialen Kontakten, einer qualifizierten Ausbildung und Ähnlichem und damit eine gute Lebensqualität zu erreichen.
Die ADHS ist eine häufige und ernste Erkrankung, ohne deren Behandlung es zu anhaltenden Persönlichkeitsveränderungen kommen kann. Ohne Therapie bessern sich die Symptome nach der Pubertät fast nie spontan. Unter einer Therapie lernen dagegen mehr als die Hälfte der ADHS-Kinder im Erwachsenenalter mit ihrer "Schwäche" umzugehen und erfahren eine weitgehend normale Entwicklung.

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Vorbeugen
Einer genetisch bedingten Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) kann nicht vorgebeugt werden, jedoch kann die Mutter während der Schwangerschaft die Faktoren vermeiden, welche die Entstehung der Krankheit beeinflussen, vor allem Rauchen, Stress und Alkohol.
Diskutiert wird auch, ob ein bestimmtes Fehlverhalten der Eltern bzw. der sozialen Umgebung das Krankheitsbild der Aufmerksamkeitsstörung beeinflussen könnte. Wird dieses Fehlverhalten vermieden, könnte die Erkrankung abgeschwächt werden.

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Tipps für den Alltag
Kinder mit ADHS können lernen, bestimmte Seiten ihres Verhaltens zu kontrollieren.
Führen Sie einige Regeln und einen Belohnungsplan ein, den Ihr Kind in seine tägliche Routine mit aufnimmt. Dadurch können Sie Verhaltensweisen, die Ihr Kind lernen soll, fördern und ihm vor Augen führen, was es geleistet hat.
Lassen Sie sich dabei von Ihrem Psychotherapeuten beraten.

Beispiel:
Setzen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen und erarbeiten Sie einen Plan, welche Verhaltensweisen es lernen soll.
Beachten Sie, dass diese Verhaltensweisen Ihr Kind nicht überfordern sollen.

Sie werden unter der Therapie mit Methylphenidat vielleicht feststellen, dass Ihr Kind seinen Appetit verliert. An eine regelmäßige Nahrungsaufnahme ist kaum zu denken. Denken Sie aber daran, dass Kinder normalerweise versuchen, den Mangel an Nahrung auf natürliche Art zu kompensieren. Bieten Sie Ihrem Kind, wenn es hungrig ist, hochkalorische Nahrung, auch wenn es nicht zur selben Zeit sein sollte, wie beim Rest der Familie. Machen Sie das Frühstück zur wichtigsten Mahlzeit und bereiten Sie es bevor die erste Medikamentendosis ihre volle Wirkung erreicht.

Die beste Hilfe zum Umgang mit Ihrem Kind erhalten Sie im direkten Gespräch mit dem behandelnden Arzt / Psychotherapeuten.

Wenn Sie sich jedoch schon vorab bzw. begleitend zu ADHS informieren möchten, finden Sie unter den aufgelisteten Websites sicher alles was Sie wissen möchten. Auf vielen Seiten werden weitere Links, Bücherempfehlungen sowie Kontakte zu
Selbsthilfegruppen genannt.

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Mein Praxisangebot

Krisenintervention und Therapieberatung für alle Störungsbereiche, und mache

Psychotherapie (Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie) für alle Störungsbereiche

sowie

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Bio-Release
Entspannungstraining
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Konkretes zu meiner persönlichen psychotherapeutischen Praxis-Tätigkeit in Stichworten

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aktuelles aus meiner Praxis

Zu meinem persönlichen Hintergrund

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Ratgeber

ICD-10-Diagnoseschlüssel
Hier finden Sie den passenden ICD-10-Code zu „Aufmerksamkeitsstörung (ADS, ADHS)”:
Hyperkinetische Störungen
Weitere Infos finden Sie hier:
Arzneimittelinformationen zu ADHS

Selbsthilfegruppen / Beratungsstellen:
Bundesverband Aufmerksamkeitsstörung/Hyperaktivität e.V., Postfach 60, D-91291 Forchheim
Telefon: +49-(0)-9191-70 42 60 // Fax: +49-(0)-9191-34 874
info@bv-ah.de // http://bv-ah.nanugruppe.de

Bundesverband Arbeitskreis Überaktives Kind e.V., Geschäftszeiten: Postfach 41 07 24, 12117 Berlin
Telefon: +49-(0)-30-85 60 59 02 // Fax: +49-(0)-30-85 60 59 70
bv.auek@t-online.de // http://www.bv-auek.de

Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V., Breslauer Straße 7, D- 76756 Bellheim
Telefon: +49-(0)-7272-93 36 44
Ines.Jeske@web.de

Links
ADHS-Eckpunktepapier
Eckpunkte der Ergebnisse der vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) durchgeführten interdisziplinären Konsensuskonferenz zur Verbesserung der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivität
http://www.kinder-psych.de
Diese Seite bietet eine gute weiterführende Linksammlung zu vielen Aspekten von ADS.
ADD-Online
Hier wird der Therapieansatz bei ADS sehr bildhaft am Beispiel des Anpassens einer Brille beim Optiker erklärt.
www.lernfoerderung.de
Umfangreiche Seite mit Informationen und Tipps zu allem, was das Lernen angeht. Von Hochbegabung über Linkshändigkeit bis hin zu Legasthenie und Aufmerksamkeitsstörungen, von Einschulung bis Nachhilfe findet man hier eine breite Sammlung von Informationen, Tipps, Adressen, Materialien und Methoden.
www.mehr-vom-tag.de
Sie können sich hier konkrete Hilfestellungen für den täglichen Umgang mit ADHS-Kindern herunterladen wie das "Tagebuch der kleinen und großen Erfolge" oder den "Klassenarbeits-Planer". Zusätzlich wird eine ADHS-Infobrochüre in Deutsch, Russisch und Türkisch angeboten, Linktipps gegeben, uvm.

Literatur
Delphin-Kinder
Branko Weitzmann
Niemand verbringt so viel Zeit mit Delphinen im Wasser wie Branko Weitzmann. Der Delphintherapeut und seine tierischen Helfer behandeln jedes Jahr mehr als 300 Mädchen und Jungen mit besonderen Bedürfnissen. Denn die sensiblen Meeressäuger sind hervorragende und einfühlsame Therapeuten für Kinder, die mit ganz unterschiedlichen Problemen leben müssen, wie zum Beispiel dem Down Syndrom, Lernbehinderungen, Hyperaktivität, Kommunikations- oder Konzentrationsproblemen. Ihre ergreifenden Schicksale und die bewegenden Begegnungen zwischen Kind und Delphin stehen im Mittelpunkt dieses Buchs.
184 Seiten
VGS
2006

Ratgeber Hyperkinetische Störungen
Döpfner; Manfred; Frölich, Jan; Lehmkuhl, Gerd
Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und ErzieherDer Ratgeber bietet Jugendlichen, Eltern, Erziehern und Lehrern zahlreiche Informationen zu Hyperkinetischen Störungen. Die Ursachen der Störungen, ihr Verlauf und verschiedene Behandlungsmethoden werden verständlich beschrieben. Bezugspersonen werden konkrete Ratschläge zum Umgang mit der Problematik in der Familie, im Kindergarten und in der Schule gegeben. Jugendliche erhalten außerdem Tipps zur Selbsthilfe.
48 Seiten
Hogrefe
2000

Heilende Haustiere
Becker, Marty
Katzen schmusen gern, Hunde sind die besten Spielkameraden und Meerschweinchen machen alle Kinder glücklich - das ist bekannt. Aber Haustiere leisten noch einiges mehr: Hunde, Hamster, Mäuse und Co. helfen ihren Besitzern gesund zu bleiben und gesund zu werden. Dr. Marty Becker hat zu diesem Thema umfangreiche Studien erstellt und kommt zu faszinierenden Ergebnissen: Haustiere können chronische Krankheiten wie Arthritis, Depressionen, Fresssucht und vieles mehr heilen - Haustiere tun gut.
361 Seiten
riva Verlag
2007

Quellen
Leitlinien der Dt. Gesellschaft für Kinder- u. Jugendpsychiatrie und -psychotherapie: Hyperkinetische Störungen. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 028/019 (Stand: Mai 2003)

Leitlinien der Dt. Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin: Diagnostik und Therapie bei ADHS. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 071/006 (Stand: Februar 2001)

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde: ADHS im Erwachsenenalter. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 038/014 (Stand: Oktober 2003)

Huss, M.: Was wird aus Kindern mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung? Vom Zappelphilipp zum ausgewachsenen Chaoten. MMW Fortschr Med 2004; 146 (12): 36-39

Klosinski, G.: Begutachtung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2007

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